http://w3.siemens.de/siemens-stadt/rabe0.htm
In den Wochen vom Oktober 1937 bis März 1938 hatte John Rabe mit englischen, US-amerikanischen und dänischen Freunden (Geistliche, Kaufleute und Ärzte) in Nanking die Schutzzone des internationalen Privatkomitees unter Vorsitz von J. Rabe ("freie Zone") eingerichtet und diese überwacht. Rabe als ihr Initiator und treibende Kraft hatte erst nach Mühen die Erlaubnis der japanischen Besatzungstruppen (die von 1937 bis 1945 die Stadt brutal kontrollierten) hierfür erhalten. Bedingung war, dass sich in dieser Zone keinerlei Waffen befinden durften, das heißt auch Rabe und seine Mitarbeiter mussten unbewaffnet sein.
Diese Schutzzone, die John Rabe auf einem großen Schul- und Diplomatengelände eingerichtet hatte, bot zu Beginn der japanischen Besatzung etwa 250.000 Chinesen für einige Monate relative Sicherheit vor einem Massaker, das bereits an der übrigen Bevölkerung verübt wurde. Nanking hatte zu Beginn der japanischen Besatzung etwa 1,3 Millionen Einwohner, für etwa eine viertel Million davon war in der Schutzzone Platz. Rabe konnte die meisten Übergriffe auf seine Schützlinge abwehren und sie einigermaßen unterbringen und verpflegen. Er besaß dazu keinerlei Machtmittel außer seine Autorität, sein NSDAP-Abzeichen und seine Hakenkreuz-Armbinde. In seinen Tagebüchern schrieb Rabe dazu:
"Fast ein jeder von uns stand dutzendmal in Gefahr, ermordet zu werden [...] Ich hatte keine andere Waffe als mein Parteiabzeichen und meine Armbinde mit dem Hakenkreuz [...]"