http://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Japanisch-Chinesischer_Krieg
Als Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg bezeichnet man eine umfassende Invasion der Japaner in China, die am 7. Juli 1937 begann und bis zum 9. September 1945 dauerte. Nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941, Kriegseintritt der USA, war er ein Schauplatz des Pazifikkrieges und damit Teil des Zweiten Weltkrieges.
In der Volksrepublik China und der Republik China ist Antijapanischer Krieg (chinesisch 抗日戰爭 / 抗日战争 kàngrì zhànzhēng) die offizielle Bezeichnung des Krieges. Die Bezeichnung wird aber auch in anderen südostasiatischen Ländern für den eigenen Widerstand gegen die japanische Besatzung verwendet. Der Krieg wird in China aber auch als Krieg des Widerstands (抗戰 / 抗战 kàngzhàn) bezeichnet.
In Japan ist der Krieg als Japanisch-Chinesischer Krieg (jap. 日中戦争, Nicchū Sensō) oder auch als HEI, Operation C oder Invasion in China bekannt. In der westlichen Welt ist auch die Bezeichnung Zweiter Sino-Japanischer Krieg verbreitet.
Am 7. Juli 1937 kam es zum Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke, bei dem sich japanische und chinesische Soldaten Feuergefechte lieferten. Ob dieser Vorfall von Japan provoziert wurde, ist umstritten. Mit diesem Vorfall begann der zweite Japanisch-Chinesische Krieg. Die Japaner rechneten mit einem schnellen Sieg, doch die zweite Schlacht um Shanghai dauerte unerwartet lange und forderte zahlreiche Opfer. Etwa 200.000 japanische und eine unbekannte Zahl chinesischer Soldaten waren dabei in einen erbitterten Häuserkampf verwickelt. Die Verluste waren auf beiden Seiten sehr hoch, auf Seiten der Kuomintang werden sie auf etwa ein Drittel der kampffähigen Soldaten geschätzt. Japan konnte die Schlacht erst Mitte November für sich entscheiden, als die Japanische 10. Armee in der Hangzhou-Bucht landete und die chinesischen Truppen einzukesseln drohte.
Am 5. November 1937 unterbreitete die japanische Regierung der chinesischen Regierung das Angebot, den Zwischenfall beizulegen, wenn sich China in Zukunft an die drei vom japanischen Außenminister Hirota Kōki 1934 formulierten Prinzipien hielte. Die Prinzipien waren: 1. Unterdrückung aller antijapanischen Aktivitäten, 2. Anerkennung Mandschukuos und eine freundliche Beziehung zwischen Mandschukuo, China und Japan, 3. Gemeinsamer Kampf gegen den Kommunismus. Die Kuomintang weigerte sich zunächst, in Verhandlungen einzutreten und änderte diese Haltung erst am 2. Dezember. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Japaner Shanghai jedoch bereits erobert und die chinesischen Truppen befanden sich im Rückzug. Daher war die japanische Regierung nicht mehr bereit, den Konflikt unter den zuvor genannten Bedingungen beizulegen, sondern stellte deutlich härtere Forderungen, nämlich die Demilitarisierung Nordchinas und der Inneren Mongolei, die Zahlung einer Entschädigung und den Aufbau von politischen Strukturen, die das Zusammenleben von Mandschukuo, Japan und China regeln sollten. Diese Bedingungen wies die chinesische Regierung zurück.
Um den 8. Dezember erreichten die japanischen Truppen Nanjing, die Hauptstadt der Kuomintang. Sie schlossen die Stadt ein und warfen Flugblätter ab, die die Verteidiger zur Übergabe aufforderten. Die Japaner bombardierten Nanjing bei Tag und bei Nacht. Am 12. Dezember um 17 Uhr befahl der chinesische Stadtkommandant den Rückzug der Truppen. Der Rückzug verlief ungeordnet. Die Soldaten entledigten sich ihrer Waffen und Uniformen. Zum Teil überfielen sie Zivilisten, um an zivile Kleidung zu gelangen. Die Panik ergriff auch die Bevölkerung und so versuchten Soldaten und Zivilisten zum Jangtsekiang zu fliehen. Dabei wurden sie sogar von eigenen Truppen beschossen. Am Jangtsekiang standen kaum Transportmittel zur Verfügung, so dass ein Abtransport der Truppen kaum möglich war. Bei den panischen Versuchen, die Boote zu besteigen, ertranken viele Menschen in dem kalten Fluss.
Am 13. Dezember besetzten die japanischen Truppen Nanjing. In dem darauf folgenden, drei Wochen andauernden Massaker von Nanking wurden vermutlich mehr als 300.000 chinesische Zivilisten und in Zivil gekleidete Soldaten ermordet. Chiang Kai-shek ließ die Hauptstadt in das entfernte Chongqing verlagern. Chongqing stand jedoch nicht unter seiner Kontrolle, sondern wurde von Bandenchefs beherrscht. Die Japaner bombardierten die Stadt ununterbrochen, bis die Chinesen mit sowjetischer Hilfe eine halbwegs effektive Luftabwehr einrichten konnten. Danach flogen sowjetische und chinesische Piloten sogar vereinzelte Gegenangriffe bis nach Taiwan.